Newsletter 20. August 2021  |  im Browser öffnen
In eigener Sache

Wir haben uns erneuert und in Form gebracht. Die vollständig überarbeitete und für mobile Endgeräte optimierte Faust-Kultur-Seite ist jetzt online. Die bisherige Faust-Kultur-Website bleibt als Archiv erhalten und einsehbar. Im Sauseschritt läuft die Zeit; wir laufen mit.

Annalena Baerbocks Buch „Jetzt"
Kompetenz mit heißer Nadel

Annalena Baerbocks Buch – „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ – ist offenbar weithin auch deshalb noch ungelesen, weil es – auch aufgrund fragwürdiger Wahlkampfmethoden – in Verruf geraten ist. Enno Rudolph zeigt, dass die originellen Analysen, die sich in dem Buch finden, von hoher Qualität sind und Beachtung verdienen. Die Konsequenzen, die Baerbock zur Diskussion stellt, können höchste Aktualität für sich beanspruchen. Das Buch enthält kein Wahlprogramm, sondern es dokumentiert das ausgeprägte Problembewusstsein der Autorin mit dem sie ein plausibles politisches Handlungskonzept zur sofortigen Umsetzung vorlegt.


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Die Fotografin Vivian Maier
Ziemlich genial

Der Mensch ist nur ganz Mensch, wenn er spielt, malt, schreibt — oder fotografiert. Vivian Maier war ein Kindermädchen, das in New York unzählige Fotos machte und die Filme hortete. Sie wollte wohl nur fotografieren. 2009 wurden die Dokumente gefunden und eine Auswahl in Buchform veröffentlich. Martin Lüdke ist davon sehr angetan.


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Gesellschaft
Von Krakau nach Kapstadt

Schreiben Sie das auf! – Dieser Aufforderung können nur noch wenige Holocaust-Überlebende nachkommen. Gine Elsner, Medizinerin, Soziologin und bis 2009 Direktorin des Instituts für Arbeitsmedizin an der Frankfurter Goethe-Universität, hat Peggy Berolsky, die nach Auschwitz deportiert wurde, gebeten, ihre Erlebnisse festzuhalten, um sie zu veröffentlichen. Elisabeth Abendroth beschreibt den Inhalt des Buches und empfiehlt es damit.


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Der Mauerbau vor 60 Jahren und seine Folgen
Drang nach Freiheit

Wer alles hinter sich lässt und flieht, hat gute Gründe. Georg Welzel ist so oft in seinem Leben geflohen, bis er offenbar aus dem Leben geflohen ist. Johannes Winter hat den abenteuerlichen Weg dieses freiheitsliebenden Menschen aus Cottbus, der unter fremdem Namen hingerichtet wurde, nachgezeichnet.


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Gesellschaft
Chinas KP feiert Geburtstag

Mao hatte die Geschichte umgeschrieben und die Gründung der KP Chinas auf den 1. Juli verlegt. Tatsächlich wurde sie am 23. Juli vor 100 Jahren gegründet. Damals war sie klein und kämpfte gegen den Feudalismus, die Japaner und die Kuomintang. Heute ist sie kaum wiederzuerkennen. Peter Kern erinnert an die Anfänge und die Macht der chinesischen Kommunisten, sowie an die wirtschaftlichen Abhängigkeiten des Westens von ihnen.


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Interview mit Stephen Frears über seinen Film Chéri
Die Entdeckung der Gefühle

Colettes Roman „Chéri“ erschien 1920. Stephen Frears, der den Stoff mit Michelle Pfeiffer und Rupert Friend mitsamt der dekadenten Pracht der Belle Époque nach dem Drehbuch von Christopher Hampton inszenierte, nannte seinen Film eine Komödie der Eitelkeiten. 2009, im Erscheinungsjahr des Films, sprach Marli Feldvoß auf dem Münchner Filmfest mit dem Regisseur.


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Düsseldorfer asphalt Festival
„Tanz" von Florentina Holzinger

Eines der wenigen noch wirksamen Tabus ist der nackte Mensch. Wie die nackte Wahrheit ist er uns zumeist peinlich. Das Theater und seltener das Tanztheater haben für die Angstlust gern mit dieser Nacktheit provoziert. Die Wiener Choreografin Florentina Holzinger ist indessen, auf die Körper konzentriert, ungleich radikaler. Thomas Rothschild beschreibt ihre Kunst.


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TIROLER FESTSPIELE ERL
Das Rheingold – Vom Pathos befreit

Wenn bühnentechnisch nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen, ist die Besinnung auf den Kern eines Werkes notwendig. Die Regisseurin Brigitte Fassbaender hat im Passionsspielhaus der Tiroler Festspiele in Erl bewiesen, dass „Das Rheingold” von Richard Wagner in seiner Essenz ein Kammerspiel ist. Als beeindruckend dramatisches, streckenweise komisches und musikalisch wunderbares Beziehungs-Geflecht hat Andrea Richter es erlebt.


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Poulencs Oper in Frankfurt
Angst, Wahn zum Tod

Kaum hatte man sich wieder daran gewöhnt, in die Oper zu gehen, ist schon die Saison wieder zu Ende! Denn mit der Aufführung von Francis Poulencs Oper „Dialogues dés Carmélites” beendet die Oper Frankfurt eine pandemiebedingt kurze Saison und verabschiedet sich in den Sommer. Stefana Sabin hatte doch noch Gelegenheit, die Poulenc-Inszenierung zu sehen.


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